Glauben Sie es mir oder auch nicht, aber 404-Seiten sollten ein wirklich wichtiger Teil Ihrer Website oder Ihres Blog sein. Und sie sollten eine echte Aufgabe erfüllen:
Ist es nicht eines der ärgerlichsten Dinge, die Ihnen als User im Internet passieren können, wenn Sie erwartungsfroh auf einen Link klicken und anstatt der erwarteten Webseite nur eine weiße Seite mit der Aufschrift “Not Found – The requested URL was not found on this server” zu sehen bekommen.
Dumm gelaufen, sage Sie sich dann, der Webseitenbetreiber kann´ s halt nicht, wie sooo viele …
… Aber auch als Webmaster kann man natürlich nicht glücklich darüber sein, denn so verliert man einen Besucher, der an der eigenen Website doch interessiert war.
Damit sollten Sie als Webmaster generell2 wichtige Dinge tun:
1. Error 404 verhindern
Um zu verhindern, dass eine Error 404-Seite überhaupt kommt, sollten Sie grundsätzlich alle Links einer neu erstellten Website „selbst“ anklicken und so überprüfen, ob sie auch wirklich funktionieren. Das allerdings reicht noch nicht aus: Denn ab und zu löschen Sie vielleicht auch mal einen Link oder ändern eine Adresse.
Deshalb sollten Sie regelmäßig alle Links zusätzlich noch von einem Linkchecker überprüfen lassen. Ich nutze für diesen Zweck den W3C Link Checker.
Es kommt bei mir regelmäßig einmal im Monat zum Einsatz, jeweils am 10. eines Monats, denn da haben ich dann eine gewisses Rhythmik drin… und ich lasse nicht nur die internen, sondern auch die externen Links zuverlässig überprüfen.
2. Eine eigene Fehlerseite erstellen
Leider lässt sich ein Error 404 auch bei ordentlich gewarteten Seiten nicht immer verhindern. Zum einen gibt es die User, die eine Adresse von Hand eintragen und sich dabei vertippen. Zum anderen wird manchmal auch ein Backlink falsch gesetzt und führt auf eine Seite, die es eigentlich gar nicht gibt. Für diese Fälle ist es sinnvoll, sich eine eigene Fehlerseite einzurichten.
Die technische Umsetzung ist dabei überraschend simpel und auch für weniger geübte Anfänger nachvollziehbar
Sie erstellen eine Seite, die z. B. 404.html heißt und geben dazu in der .htaccess folgende Zeile ein:
ErrorDocument 404 /404.html
Sie sollten dabei darauf achten, dass alle Links innerhalb dieser Fehlerdatei absolut richtig adressiert sind, also mit der Angabe der Domain. Wenn der Fehler nämlich in einem Unterverzeichnis auftritt, werden ansonsten die benötigen Dateien nicht gefunden.
Einwurf: Wussten Sie, daß in WordPress übrigens im Content-Ordner standardmäßig die Datei 404.php existiert, die Sie nur entsprechend ändern müssen?
Fehlerseite richtig gestalten
Neben der technischen Umsetzung ist natürlich auch eine attraktive Gestaltung Ihrer Fehlerseite wichtig. Zum einen sollte man den User kurz darauf hinweisen, dass ein Fehler aufgetreten ist. Aber noch viel wichtiger ist doch, ihm eine Möglichkeit zu geben, auf eine andere Ihrer Seiten zu wechseln. Deshalb sollte unbedingt ein Link zur Startseite angeboten werden und auch ein Suchfeld ist eine gute Idee, denn so kann er das Angebot der Website weiter durchforsten. Sinnvoll kann auch Ihr Hinweissein, dass Sie oder der Webmaster über diese Fehlermeldung informiert wurden. Diese Information können Sie leicht durch eine automatische generierte Mail sicherstellen. Sorry, aber eine noch genauere Erklärung würde hier zu weit führen.
Nervige 404-Seiten erkennen Sie an negativgepoolten Aussage wie: „Entschuldigung, aber Sie haben nach etwas gesucht, das es hier nicht gibt“ und wenn Sie dann Glück haben, gibt es noch eine versteckte Suchbox.
Wie sieht es bei Ihnen aus?
Unterscheiden Sie doch selbst, welche Art von 404-Seite Sie in Ihrem Blog haben wollen:
Die 404-Seite, die Ihrem User knallhart sagt „Depp, was machst Du hier“ oder die Seite, die ihm sagt „Dumm gelaufen, jetzt sind Sie hier, wie kann ich Ihnen weiterhelfen?“
So und jetzt sehen Sie sich einmal Ihre eigene 404-Seite an (was Sie, Sie haben noch keine aktive eigene 404-Seite?)
Gestalten Sie Ihre 404–Seite, Möglichkeiten gibt es viele!
- Zeigen Sie Ihrem Besucher die letzten Posts
Für Blogger ist es natürlich wichtig, so wenig Plugins wie möglich in ihrem Blog einzusetzen. Kopieren Sie einfach den folgenden Code an die Stelle, wo die letzten Posts angezeigt werden sollen.
<ul>
<?php $recent = new WP_Query(“showposts=5″); while($recent->have_posts()) : $recent->the_post();?>
<li><a href=”<?phpthe_permalink() ?>” rel=”bookmark” title=”<?phpthe_title(); ?>”><?phpthe_title(); ?></a></li>
<?phpendwhile; ?>
</ul>
Dabei können Sie natürlich die Anzahl der angezeigten Posts verändern, indem Sie die Zahl “5” durch eine andere Zahl ersetzen.
- Zeigen Sie Ihrem Besucher die beliebtesten Posts
Kopieren Sie einfach den folgenden Code an die Stelle, an der die populären Posts angezeigt werden sollen.
<h2>Meine beliebtesten Posts</h2>
<ul>
<?php $result = $wpdb->get_results(“SELECT comment_count,ID,post_title FROM $wpdb->posts ORDER BY comment_count DESC LIMIT 0 , 5″);
foreach ($result as $post) {
setup_postdata($post);
$postid = $post->ID;
$title = $post->post_title;
$commentcount = $post->comment_count;
if ($commentcount != 0) { ?>
<li><a href=”<?php echo get_permalink($postid); ?>” title=”<?php echo $title ?>”>
<?php echo $title ?></a> {<?php echo $commentcount ?>}</li>
<?php } } ?>
</ul>
Auch hier können Sie die Anzahl der angezeigten Posts durch Änderung der Zahl “5” beliebig auswählen.
- Installieren Sie eine Suchbox auf Ihrer 404-Seite.
Mit diesem Code erhalten Sie die Standard Suchbox von WordPress, die Sie an beliebiger Stelle installieren können:
<form method=”get” action=”<?phpbloginfo(‘url’); ?>/”>
<input size=”20″ value=”Search…” onfocus=”if(this.value==this.defaultValue)this.value=”;” onblur=”if(this.value==”)this.value=this.defaultValue;” name=”s” />
<input type=”submit” value=”Search” />
</form>
- Holen Sie sich doch Kontaktinformationen
Diese beiden Optionen sind doch die meistens ungenutzte Möglichkeiten, Ihren Besucher tiefer an Sie persönlich zu binden.
Geben Sie Ihrem Besucher eine klar strukturierte Möglichkeit, mit Ihnen in Kontakt zu treten, um ihnen bei der Suche nach einem bestimmten Beitrag zu helfen.
Sie können ihn dazu einfach auf Ihre normale Kontaktseite weiterleiten, oder auch ein eigenes 404er Kontaktformular direkt auf Ihrer 404-Seite einbauen.
Mit diesem Kontaktformular hat Ihr Besucher dann die Möglichkeit, Ihnen eine email zu schicken, dass er diese Seite nicht finden konnte…
Sie erkennen hier schon den doppelten Nutzen für Sie? Einerseits können Sie dem Besucher direkt und vor allem persönlich helfen und andererseits erhalten Sie einen gezielten Hinweis , dass Sie eine fehlerhafte URL haben. Und als Top-Nebeneffekt, Sie haben seine Email-Adresse…
Wenn Sie Unterstützung bei der Erstellung einer 404-Seite benötigen, nehmen Sie die WordPress Dokumentation , die gibt’s aber leider nur in Englisch.
Manchmal langweilen 404-Seiten, manchmal sind sie auch einfach nur nervig, manchmal unternehmen intelligente Webmaster auch etwas, indem sie versuchen, ihre Fehlerseiten attraktiver zu machen, einige Beispiele können Sie hier sehen…
Statt lustig zu sein und Witze zu machen, können Sie auch etwas Persönlichkeit auf Ihre Seite bringen. Denn Sie wissen ja: In jedem Post und auf jeder Seite ist Ihre ureigene Persönlichkeit Ihr Schlüssel zu Ihrem Erfolg.
Wie auch immer, holen Sie sich Anregungen aus meinen Hinweisen und werden Sie ruhig mal kreativ, denn eine 404 Seite muss nicht immer „trocken“ sein…
… meint Dr. Hans-Jürgen Karg