Google hat soeben manche Seiten brutal abgestraft, der Aufschrei der SEO-Branche war heftig, doch warum?
Matt Cutts als Google-Oberguru äußert sich in einem Post dahingehend, dass Google an einer adäquaten Lösung für einen neuen Crawler arbeite, der es dem Suchmaschinenanbieter erleichtern soll, überoptimierte Webseiten schneller – und vor allem automatisiert – abzustrafen.
Dazu nennt Matt Cutts als mögliche Indikatoren beispielsweise die Dichte relevanter Keywords innerhalb einer Seite etc etc…
Meist hat es bei der jetzigen Abstrafung gerade die Keyword-Domains erwischt, die keinen wirklichen Mehrwert für den User hatten, waren es nur SEO-optimierte Minisites oder auch nur mehr oder minder unbedeutende Affiliate-Sites.
Doch was ist eigentlich der Grund für die aktuelle Änderung der Bewertungen der Rankings der unter dem Stichwort „Googles Penguin Update“durchgeführt wurden:
Es ist doch eigentlich der gleiche Hintergrund wie bereits beim legendären Panda Update: Google will aus der Sicht der Kunden qualitativere Suchergebnisse.
Und da zeigt sich:
Wer von sich behauptet hat, wirklich professioneller Suchmaschinenoptimierer zu sein, der hat bereits vor Panda und den jetzt gerade erst vergangenen Over OptimizationPenalties größeren Wert auf Qualität gelegt: Und hier trennt sich endlich die berühmte Spreu vom Weizen:
Nachhaltige Suchmaschinenoptimierung kann nur funktionieren, wenn die angebotenen Inhalte auch einen Mehrwert für denjenigen bieten, der die Angebote letztendlich nutzen soll.
Aus der Nutzersicht sicherlich ein weiterer Schritt in die richtige Richtung… Doch was machen jetzt die ganzen SEO-Optimierer, die wichtigen Linkwheel – Doktoren?
Da kommt die alte Diskussion qualitative Inhalte versus Überoptimierung wieder hoch…
Wie wurde denn in der Vergangenheit vorgegangen:
Klassisch ein paar SEO-optimierte Texte, eine hoffentlich passende Keyword-Domain und dann massig Backlinks aus dem eigenen Netzwerk. Warum denn auch nicht? Diese Vorgehensweise hat ja bisher auch wunderbar funktioniert. Hatten Sie dieses Schema einmal durchgezogen, waren Ihnen die Top-Rankings relativ sicher…
Und jetzt? Alles aus? Sind die klassischen Keyword-Domains tot? Sind wirklich alle Backlinks out? Sind alle Affiliate Seiten zukünftig tot?
Sicher nicht!
Im SEO ist es wie überall auch – nur wer langfristig wirkliche Qualität bieten kann, der kommt erfolgreich voran. Und genau da haben sich einige (selbsternannte) SEOs ihre Finger verbrannt. Ziel war doch: Unter allen Umständen wollte man eine Domain so schnell wie möglich in den Google-Index auf Position 1-3 prügeln und das um wirklich jeden Preis.
Da wurden massenweise Pyramidenlinks, Linkwheels und dumme, mit angeblich so intelligenten, dynamischen Systemen gespinnte Texte veröffentlicht… Google sollte getäuscht werden, denn mit dem Spinnen von Artikeln und deren „einfachen” Posten in 08/15-Artikelverzeichnissen ist es einfach nicht getan.
Doch kam diese Reaktion von Google für die Betroffenen wirklich so unverhofft?
Hat nicht Google seine „betroffenen Kunden“ vorgewarnt?
Und das ließ doch die meisten SEOs kalt, nach der Denkweise: wird mich schon nicht treffen…
Und da sollten Sie für sich grundlegend überlegen:
Was will ich denn mit meiner Web-Site? Nur mal so „LaLa“ versuchen schnelles Affiliate-Geld hereinzubekommen – oder wollen Sie zukünftig auf die Faktoren Wert legen, die für Google anscheinend (aus meiner naiven Sichtweise) relevant sind?
Verfügen Sie wirklich über folgende Faktoren?
- Sie haben wirklich Ahnung von Ihrem Thema.
- Es gibt wirklich viele Menschen, die das Thema interessiert.
- Sie sollten darüber authentisch berichten können
Ich habe vor längerer Zeit zum Thema „SEM oder SEO“ dazu meine Meinung geschrieben und dachte mir dabei…
„Als ich vor einigen Jahren mit SEO angefangen habe, gab es noch zahlreiche aktive Blogs. Während sich auch bekannte SEOs damals noch wirklich die Mühe gemacht haben, ihren Lesern hin und wieder auch essentielle Basics beizubringen, geht es denen heute oft nur noch darum, den eigenen Ego, den eigenen Expertenstatus bzw. meine Reputationzu stärken.“
Wie ist es denn in der Realität:
Entweder spielt man ein Spiel richtig oder einfach gar nicht. Hier ist einfach kein Platz mehr für fehlende Professionalität:
Und weil sich viele (sogenannte selbstberufene) Topp-SEOS berufen fühlten, eine vermeintliche Abkürzung nehmen zu müssen, sollen diese jetzt in das große Jammern ausbrechen dürfen? Nur weil Google endlich da anfängt zu machen, was Google uns allen schon seit Jahren immer und immer wieder ankündigt hat: Echter Mehrwert (!) für den User!
Ja, das mag jetzt für einige Unbelehrbare (oder Besserwisser) hart sein, aber wir wussten – wenn wir wirklich realisieren wollten, was Google nicht mag/möchte – wie es ausgehen kann, wenn wir dieses eigentliche Wissen ignorieren…
Bedenken wir doch alle einen Knackpunkt:
Wir sind – ob wir wollen oder nicht – meist mehr oder weniger von Google abhängig. Und SEO ist immer viel Arbeit. Das Vorgaukeln war bereits Vorgestern. Dass bestimmte SEO-Praktiken irgendwann nicht mehr funktionieren werden, war doch zu erwarten. Und dass der Nutzer immer im Fokus stehen sollte und auch Qualität wichtig ist, ist auch nichts Neues. Dabei sollten heute und vor allem Morgen sich alle SEOs überlegen, ob ihre Aktionen und Aktivitäten im Web wirklich den „Menschen“ als Ziel haben.
Und wie im richtigen Leben müssen manche vermeintlichen „Besserwisser“ auch mit den Konsequenzen ihres Handelns leben.
Es ist doch schon seit Jahren so: „Content ist King“ – das lese ich seit Jahren – und da kommen doch immer wieder Oberschlaumeier, die meinen: Mach ich mit gekauften Links besser… Wirklich?
Zieht sich nicht die Floskel „Content is King“ seit Jahren wie ein roter Faden durch die gesamten SEO-Generationen, aber sie bewahrheitet sich immer mehr.
Denken Sie daran: Content bedeutet nicht automatisch nur Text: Content ist einfach eine andere Bezeichnung für “Inhalt”.
Welche Arten von gutem Content bringen Sie Ihrem Leser?
- Text-Content
Natürlich ist Ihnen der Text als Übertragungsmedium der Botschaft mehr als bekannt. Da die Suchmaschinen ausschließlich Text lesen können, sind Texte mit Sicherheit auch die wichtigste Art des Contents und werden es noch eine ganze Zeit lang bleiben.
- Audio-Content nutze ich in dieser Form als Content-Bringer bislang noch nicht und habe es auch (in absehbarer Zeit) nicht vor. Doch Audio-Content in Form von z.B. Podcasts finden ein immer größeres Publikum. Content in Audioform bietet ein wenig Abwechslung: Denn da jeder Mensch Informationen anders wahrnimmt, kann das Audioformat Ihnen und ihren Lesern helfen Informationen besser/intensiver zu verarbeiten.
- Video-Content sind anscheinend DAS Medium des Web 2.0.Spätestens seit einige ( vor allem Möchtegern-) Gurus eigene Videos oder Webinare ins Netz stellen, sollen das die (angeblich großen) Renner sein…
Doch fragen wir uns auch einmal andersherum:
Dreht sich alles nur noch um den verflixten Content, was ist denn mit qualifizierten Backlinks und anderem legalen White-Hat-SEO, vom Black-Hat-SEO gar nicht zu reden? Wirklich „Alles nur noch für die Katz?“
Wo Verlierer sind auch Gewinner:
Was ist denn mit den Gewinnern? Sind das nicht diese, die nach der „alten Schule“ Content gebracht haben, den Lesern einen (nicht nur gefakten oder ach so intelligentgespinnten, künstlichen) Mehrwert hinterlassen haben, die den User einfach nur als das erkannt haben, was er ist (oder eigentlich sein sollte): DER WICHTIGE USER…
… in dem wir auf diesen „ehrlich und nicht gefaked“ zugehen, werden wir von diesen Usern und von Google erkannt und gefördert werden…
… wünscht sich für Sie Dr. HJ Karg