Gute Links, böse Links… lohnt sich heute noch ein aktiver Linkaufbau? Wo steht SEO heute?
All unsere SEO-Aktivitäten sind doch eigentlich auf einen einzigen Punkt zu reduzieren: Wir alle wollen doch „einfach nur“ mit unseren Seiten auf Platz 1-5 bei Google… Oder?
Quelle: http://www.linkbuilding.nl
Und dazu wird im Internet, in Foren oder ganzen Ebooks geschrieben, was die Tastaturen und Gedankenblitze (meist in dieser Reihenfolge) mancher Möchtegern-Profis so hergeben, Black-Hat-SEO trifft auf White-Hat-SEO, wer hat denn mehr Erfolg bei den Suchmaschinen… Was muss ich also machen, um eine Suchmaschine so zufrieden zu stellen, dass ich auf den vordersten Plätzen gelistet werde? Und das ist die klassische Frage nach den Rankingfaktoren bei Google.
Während SEO-Experten und die, die sich dafür halten, meist über Feinheiten und die anzuwendende Gewichtung in ihren fachspezifischen Blogs auslassen, steht der blutige Anfänger doch recht verlassen da, denn es ist wirklich schwierig, im SEO-Informationsdickicht überhaupt eine Orientierung zu bekommen.Und so erlebe ich in vielen Gesprächen immer wieder, dass sich wirklich antiquiertes, verstaubtes Wissen über die Relevanz von Keywords immer noch hartnäckig hält: Warum huldigt denn immer noch eine Menge von angeblichen SEO-Profis den klassischen „Meta-Keywords“, obwohl Google inzwischen schon lange bestätigt hat, dass dieses Meta-Element „Keywords“ überhaupt nicht mehr im Algorithmus ausgewertet wird.
In diesem Zusammenhang ist eine Äußerung von Matt Cutts, dem Head (und auch fast offiziellen Google-Sprachrohr) des Google-Webspam-Teams, interessant, wonach das Ranking von sog „Exact Match Keyword Domains“ mit schlechter Qualität, sprich schlechtem Content und Mehrwert abgewertet werden wird. Hier geht es vorerst nur im englischsprachigen Raum wirklich nur die berühmten EMD´s, den „Exact Match Domains“, wenn Sie also eine Seite erstellen oder erstellt haben, die wirklich nur auf ein einziges Keyword ausgelegt ist…Und sicher können Sie es schon nicht mehr hören: „Content ist King“, Content, Content über alles und fragen sich zu Recht: Was ist denn Content-Qualität, denn für mich ist der Begriff „schlechte Qualität“ einfach subjektiv: Ich jedenfalls verstehe hierunter Seiten mit kopierten und/oder schlecht geschriebenen Inhalten.
Zum Ranking zählt aber nicht nur eine einzelne keywordoptimierte Webseite, sondern die gesamte inhaltliche Struktur: Optimieren Sie Ihre Webseite auf ein Thema und nicht auf einige wenige Keywords. Und je umfassender und je differenzierter Sie „Ihr“ Thema auf Ihrer Webseite beleuchten, umso relevanter wird diese Seite von den Suchmaschinen eingestuft werden.
Sicher ist aber auch, Keywords sind bei der Analyse der Zielgruppe immer noch nicht wegzudenken und dazu bietet ja auch Google sein kostenloses Tool an…Und wenn Sie einen guten Inhalt haben, dann hoffen Sie, dass ein anderer Webnnutzer auch seine Leser auf diese, Ihre Seite aufmerksam macht und Sie verlinkt.Klar und meist auch unbestritten ist, dass eine Reputation aus Backlinks hilft, das Ranking bei Google zu verbessern. Freiwillige Backlinks gibt es ja so gut wie keine, „wie kann ich einen schnellen, eigenen Linkaufbau starten“?
Wenn Sie auf EBAY gehen, dann lesen Sie:
Über 1000 Backlinks, und das in weniger als einer Stunde… mit nur einem Klick auf der Maus? Für 2,99 EURO Einstandspreis wirklich ein Schnäppchen? Aus meiner Sicht werden massenhaft künstlich erzeugte Links von den gängigen Suchmaschinen nicht nur überhaupt nicht beachtet, ich tendiere eher zu der Annahme, dass diese Spam-Links geradezu kontraproduktiv, also schädlich sind…
Was ist dann mit den vielgepriesenen Linkrädern und Linkpyramiden? Gibt es unter dem Begriff Linkrad, Linkaufbau Web 2.0 Backlinks und Seo für Ihre Webseite oder Webprojekt schon ab 129 EURO… Hierbei werden bei einem Linkrad oder einer Linkpyramide (gleiche Idee, anderer Aufbau) verschiedene Web 2.0 Webseiten erstellt und erhalten von Webseiten mit einem möglichst hohen Pagerank Backlinks. Diese Webseiten werden miteinander verlinkt „um die Linkpower zu optimieren und einen Ranking-Boost zu erzeugen“. Habe ich wirklich alles ausprobiert, wobei das Ergebnis (bis vor gut einem Jahr) sich wirklich sehen lassen konnte, war zwar teuer, brachte aber innerhalb von drei Monaten unsere Seite bei stark umkämpften Suchworten auf die erste Seite bei Google. Doch vor einigen Wochen kam dann der tiefe Absturz ins unendliche Nirwana bei Google, den Update-Tierchen Panda, Pinguin etc sei Dank.
Mein Rat: Finger weg von unnatürlichem Link – oder auch Backlink – Aufbau!
Hier sind eigene, sicher auch arbeitstechnisch aufwendigere Eintragungen in gute, seriös gepflegte Backlink- (wie zB www.domainpusher.de) oder Bookmarkverzeichnisse (wie zB www.3g3.de ) sicherer und immer noch angesagt, denn sie wirken sich meist schnell und positiv auf das Ranking aus, wenn sie nicht (für die Suchmaschinen leicht erkennbar) maschinell erstellt sind… Halten Sie sich ruhig mal vor Augen: Der Google Algorithmus beinhaltet mehr als 200 Einzelfaktoren, die Sie sicher nicht isoliert jede für sich alleine sehen dürfen: Diese sind miteinander verknüpft und verzahnt. Die dynamische Gewichtung der einzelnen Faktoren ändert sich nahezu täglich. Und dennoch basiert dieser Google-Algorithmus seit nun mehr als 10 Jahren immer noch maßgeblich auf Links. Und wie das bei allen Errungenschaften meist anzutreffen ist: Qualitätssprünge sind am Anfang meist noch relativ einfach, mit dem Lauf der Zeit immer schwieriger und letztendlich werden die Verbesserungsmöglichkeiten immer geringer. Google hat auf absehbare Zeit das gravierende Problem, dass kein adäquater Ersatz für die Bewertung von Links zur Verfügung steht – Google wird also noch geraume Zeit mit dieser Link-Bewertungs-Technologie leben müssen, auch wenn sie weiter verfeinert werden wird. Und das kann uns immer noch nützen, wenn wir nur konsequent denken und arbeiten: Ziel eines individuellen Linkaufbaus muss also immer sein, sowohl die Quantität als auch die Qualität aller eingehenden Links natürlich zu steigern. Und diese sollten vermehrt auch aus dem “Social” Kontext generiert werden, wie FB, Twitter und Google +
Wie kann ich aber herausfinden, ob mein Link von Google positiv, neutral oder im schlechtesten Falle negativ bewertet wird?
Vielleicht haben Sie schon von diesen berüchtigten „blauen Briefe“ gehört, die Google Anfang und Mitte dieses Jahres an viele Webmaster verschickt hat. Darin wurden Webmaster darauf hingewiesen, dass ihre Seiten aus Google-Sicht mit unnatürlichen Links verlinkt wurden… Das wiederum hätte eine Manipulation der Suchergebnisse zur Folge, die Google nicht dulden würde: Google schreibt selbst: „Wir senden Ihnen diese Nachricht, wenn wir Nachweise auf bezahlte Links, Linktausch oder andere Linktauschprogramme finden, die gegen unsere Qualitätsrichtlinien verstoßen. Sollten Sie diese Nachricht erhalten, empfehlen wir Ihnen, so viele Spam-Links bzw. minderwertige Links zu Ihrer Website wie möglich aus dem Web zu entfernen.“
Doch wie diese Links bei einer Vielzahl von Seiten und eingehenden Links erkennen? Auch hier gibt es ein recht neues Tool von Google: es nennt sich Disavow-Tool, mit dem Sie Links für ungültig erklären können:
Auf der Startseite dieses Tools wählen Sie als Erstes Ihre Website aus.
© Google „Disavow links” Tool („Links für ungültig erklären”)
Es ist an sich ganz einfach, denn Anschließend werden Sie aufgefordert, eine Datei mit den Links hochzuladen, die Sie für ungültig erklären wollen:
© Google „Disavow links” Tool („Links für ungültig erklären”)
Liest sich eigentlich ganz einfach. Google meint, seine Funktion „Links zu Ihrer Website“ in deren Webmaster-Tools sei ein probates Mittel, um problematische Links zu identifizieren. Doch die Abwicklung ist nicht ganz so einfach… Der Hintergrund zu diesem Tool ist, dass Google mittlerweile (endlich) angefangen hat, Links auch als „negatives Ranking-Signal“ zu bewerten. Insoweit ist dem nichts entgegenzusetzen. Doch wenn ich mir die Hybris um den Google-Algorithmus ansehe, seine permanenten grossen und kleinen Updates, dann finde ich dieses Tool und die Aufforderung damit zu arbeiten, eine ernüchternde Unfähigkeitserklärung seitens Google:
Denn sollte dies Herausfiltern von „schlechten Links“ doch Aufgabe gerade der Suchmaschine und nicht die eines vielleicht betroffenen Webseitenbetreibers sein. Da die Suchmaschinen-Betreiber es aber wohl nicht können, lagern sie diesen „Job“ ganz einfach aus… … und auch wenn es offiziell heisst, Google würde Meldungen, die über das Disavow-Tool eingehen, nicht negativ für die verlinkende Seite oder sonst wie auswerten, bleibt bei mir wieder einmal ein mulmiges Gefühl.
Die unterschiedlichen Ranking Faktoren, deren Gewichtung und deren Auswirkungen machen für mich eines sehr deutlich:
Jeder kann mit entsprechendem Hintergrundwissen, Geradlinigkeit, Einsatz und wirklich auch Ausdauer praktisch jede beliebige Webseite bei Google sehr weit nach vorne bringen. Dabei denke ich nicht, dass der Backlink als Teil der Reputation einer Webseite gänzlich wegfallen wird, dennoch wird die derzeitige Kraft des Rankingfaktors „Backlink“ in nächster Zeit zumindest leiden. Behält man dann im Hinterkopf und setzt um, dass Google sowieso keine Lösung braucht, die einen zu 100% sauberen Link-Graphen garantiert, ist für mich die „Link-Lösung“ relativ einfach: „sei nur etwas besser als die grosse Mehrheit beim Linkbuilding und individuellem Aufbau von Backlinks…“ Welche Kriterien sonst noch Einfluss haben, um bei Google wirklich „auf Seite 1“ gelistet zu werden oder was es sonst noch an Hindernissen gibt, unter den berühmt berüchtigten „Top 10“ und an vorderster Front zu gelangen…
… kommenden Freitag hier, bis dahin eine gute, erfolgreiche Zeit wünscht Ihnen
Ihr
Dr. Hans-Jürgen Karg
PS: Meiner Ansicht nach testet Google zurzeit auch alternative Modelle einer Bewertung und zur Reputation einer Webseite: Thema „AuthorRank“ durch die Nutzung der Google+ Verlinkung: Mit nur geringem Aufwand kann man sein Google+-Profil mit einer Seite verknüpfen und wird fortan als Autor dieser Seite geführt! In den Suchergebnissen hat das den großen Vorteil, dass das Profilbild neben dem Snippet erscheint und sich dadurch die Klickrate erhöhen kann.
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