Wie zufrieden sind Sie denn? Was brachte Ihnen das erste Halbjahr 2020? Ausser Corona?
Wenn wir uns das Bild links mal ansehen, ja da hatten wir für nahezu jeden Monat eine andere Kathastrophe… Und wie zynisch zu sehen, für jeden Monat ein anderes, typisches Kleidungsstück!
Für diesen März erinnere ich mich mit Schrecken daran, wie wir nach 3 Tagen Eingesperrt-Sein im Hotel aus dem Hexenkessel Gedränge im Flughafen von Fuerteventura (unter der permanenten, nervtötenden und ob des Gedränges völlig sinnfreien Durchsage: „Halten Sie 2 Meter Abstand“) mit einer der letzten regulären Maschinen nach München gekommen sind…
Für mich und meine Angehörigen fühlt sich das erste Halbjahr 2020 mit seiner Ereignisdichte eigentlich wie eine ganze Dekade an, jeden Monat was Neues, das gab´s gefühlt vorher nur maximal einmal im Jahr!
Corona stellt uns vor Herausforderungen – nicht nur, weil wir uns jetzt plötzlich mit Isolation, Virentypen oder Übertragungsraten beschäftigen sollten, sondern auch, weil wir ständig den Überblick behalten müssen:
Was ist denn jetzt eigentlich wo ab wann und wie lange verboten, erlaubt oder anders geregelt? Da gibt es viele Fragzeichen: Was in welcem Bundesland: Wir hier in Bayern strenger reglementiert als die Länder an der Ostsee?
Aber denken Sie daran, auch dieses verflixte Jahr wird vorbei gehen, mit welchen Folgen für uns auch immer…
… denn wir sind inzwischen schon bei der Halbzeit angekommen – und mussten dafür fast nur einen Weltkriegs-Schreck (USA vs. Iran), eine extreme Buschbrandsaison in Australien (ha: schon vergessen?) und eine den Globus umspannende Pandemie erleben.
Zusammen mit den weltweiten Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt ist schon jetzt offensichtlich, dass das Jahr 2020 in seiner historischen Relevanz jetzt schon einzigartig ist.
Doch wie sieht denn Ihre eigene Halbjahresbilanz 2020 aus:
- was haben Sie sich für dieses Jahr vorgenommen,
- was haben Sie denn davon umgesetzt und
- was haben Sie bislang denn wirklich erreicht?
Sind Sie heute auf der von Ihnen gewünschten höheren Stufe wie vor sechs Monaten? Wo Sie sich doch zum Jahreswechsel so viel vorgenommen hatten… Nein, nur Corona die Schuld zu geben ist Selbstbetrug, leider!
Sie wollen sich weiterentwickeln? Dann sind Sie hier richtig!
Ja, auch wenn Sie es kaum glauben wollen, das erste Halbjahr 2020 ist fast schon Vergangenheit.
Jetzt in den kommenden ersten Juli-Tagen sollten Sie sich einen kritischen Blick auf Ihre Zielerreichung gönnen:
Sie sollten jetzt bereits ca. 60 % Ihrer gesteckten Ziele erreicht haben. Warum?
Das 2. Halbjahr ist einfach „kürzer” als das 1. Halbjahr. Und in Windeseile kommt „völlig überraschend“ wieder Weihnachten und dann ist schon wieder das Jahresende erreicht.
Und Sie?
Was ist aus Ihren großen Plänen geworden, was haben Sie erfolgreich von Ihren ursprünglich gesetzten Zielen umgesetzt? Sind Sie wirklich selbst und auch mit Ihrem Business auf die angepeilte nächsthöhere Stufe gelangt? Seien Sie ehrlich zu sich selbst:
Was wollten Sie denn erreichen, was waren denn Ihre Ziele?
Wirklich nur das Tagesgeschäft erledigen? Stellte es Sie wirklich zufrieden, abends festzustellen, zwar das Dringlichste erledigt und die Mails halbwegs zeitnah beantwortet zu haben? War´s das wirklich?
Diese Jahresmitte ist die Zeit, um sich diese ursprünglichen Ziele wieder ins Bewusstsein zu bringen und in den nächsten Monaten aktiv auf ihre Verwirklichung hinzuarbeiten.
Denken Sie einmal nach, machen Sie einen Spaziergang in der Natur, nur Sie selbst, gönnen Sie sich diese Aus-Zeit, kommen Sie zur Ruhe und überdenken dabei einmal Ihre jetzige Situation:
Kennen Sie denn überhaupt noch Ihre ursprüngliche Vision, Ihren Glauben: „Das schaffe ich“ … Und dann überlegen Sie sich: was ist denn daraus geworden? Sind Sie mit dieser Entwicklung zufrieden, wirklich, welche Konsequenzen zeigen sich Ihnen auf: wie wollen Sie hier und heute dagegen steuern?
Sicher kenne ich Ihre Argumente: Corona, Homeoffice, Ablenkung durch das Alltagsgeschäft… Familie… Dies und Das…
Doch warum flüchten Sie in diese Vorwände, Ausreden?
Haben Sie das wirklich nötig? Tief in Ihrem Innersten wissen Sie doch eigentlich, was Sie wirklich wollen (oder besser wollen würden?). Alles nix nur wegen Corona?
Vergleichen Sie in einer ruhigen Stunde (wie bei dem von mir oft vorgeschlagenen Wald-Spaziergang) mal Ihre Situation vor sechs Monaten zum Jahreswechsel mit dem heute erreichten? Zufrieden? Wirklich?
Also hinterfragen Sie sich mal „ungeschminkt“:
Und da „Schreiben“ immer besser (und ehrlicher und somit brutaler) ist als nur „Denken“:
Ziehen Sie sich mal zurück, lassen Sie sich mal nicht stören, nehmen Sie einen Zettel zur Hand und teilen das Blatt in zwei Hälften auf: Schreiben Sie links das Positive, rechts das Negative auf, genauso wie es Ihnen in den Sinn kommt und seien Sie sich gegenüber ehrlich:
- Welche konkreten Fortschritte habe ich erreicht?
- Was hat mich daran gehindert?
So, wenn Sie diese Seite(n) neutral und möglichst objektiv beschrieben haben, dann können Sie selbst analysieren (am besten überschlafen und erst am nächsten Tag wieder ansehen).
- Was ist denn meine wichtigste Erkenntnis aus den obigen Antworten?
- Was müssen denn meine wichtigsten Maßnahmen für das nächste Halbjahr sein?
- Was muss ich denn hinbekommen und wo an mir arbeiten, dass ich das Anfang des Jahres gesteckte Ziel noch erreiche?
Denken Sie doch einmal über diesen Gedanken nach:
Wenn Sie in Ihrem Tagesgeschäft keine Routine hineinbekommen, wenn Sie das Wichtige vom Unwichtigen nicht sofort und klar trennen können, ja was dann:
Jeder von uns verschwendet in seinem Job aus purer Gewohnheit viel Zeit und Energie. Der Gedanke ist Ihnen nicht neu, er wird landauf, landab gepredigt… Doch dieser Ansatz stimmt… Und das wissen Sie auch:
Also ist nicht jetzt zur Jahreshälfte vielleicht (wieder einmal) die richtige Gelegenheit, an diesen eingefahrenen Gewohnheiten etwas zu ändern: Nutzen Sie doch Ihre kostbare Zeit lieber für Dinge, die wirklich für Ihren Erfolg zählen:
Effektives Zeitmanagement fängt gerade bei den kleinen Änderungen an – die Sie dann auch langfristig beibehalten können: Also lassen Sie sich den folgenden Gedanken ruhig mal durch den Kopf gehen – und sagen Sie bitte nicht von vornherein: Das geht bei mir wirklich nicht:
Wir haben bei uns beispielsweise eine Ruhearbeitszeit von 10 bis 14 Uhr eingeführt.
Sie lesen richtig:
In dieser Zeit wird nicht telefoniert, es werden keine E-Mails angesehen, es werden auch keine Mails verschickt, keine Social Media bedient, keine internen Besprechungen abgehalten. Es wird einfach effektiv und konzentriert gearbeitet! „Nur“ vier Stunden sagen Sie, was soll das denn bringen? – doch schaffen wir in dieser ruhigen Zeit meist mehr, wie sonst am ganzen Tag.
Denn soooo dringend und überaus wichtig, dass diese Mail auch mal vier Stunden liegen gelassen und nicht beantwortet wird, ist sehr, wirklich sehr wenig. Und überlegen Sie sich doch einmal, sind denn die Adressaten, die Sie im Laufe des Tages versuchen zu erreichen, für Sie immer und wirklich auch sofort zu sprechen? Wie ist es denn z.B. mit den Rechtsanwälten, Notaren, Ärzten, wenn Sie bei denen anrufen: Da kommt die Antwort aus dem Vorzimmer, dem Sekretariat: Herr/Frau XYZ ist derzeit beschäftigt, in einer Besprechung, außer Haus, wir rufen Sie zurück… Sind diese „Wichtigen“ für Sie immer erreichbar? Wirklich?
Machen Sie es doch auch so!
Nehmen auch Sie sich Ihren Freiraum zum ungestörten Arbeiten! Lesen Sie nicht sofort jede Mail die hereinkommt, wie viele sind den wirklich wichtig, wie viele müssen nicht sofort gelesen werden, wie viele landen gleich in der berüchtigten Rundablage???
Vielleicht ist es doch wieder nur eine Mail mit der Einladung zu einem der derzeit überhandnehmenden Webinare, die meist doch bloß Ihre Zeit stehlen und nur in den seltensten Fällen Ihnen etwas an Mehrwert gebracht haben, außer der Erkenntnis nach einer Stunde: Wieder einmal die alte Leier: kauf hier und nur heute, sonst…
Und noch einen kleinen Hinweis aus meiner tagtäglichen Berater-Praxis:
Schalten Sie doch mal gerade zu dieser Zeit Ihren Anrufbeantworter ein und besprechen Sie ihn mit einem Text wie:
Wir versuchen effektiv und möglichst ungestört zu arbeiten, daher sind wir generell erst ab 14.00 Uhr für Sie erreichbar, rufen Sie also nach diesem Zeitpunkt wieder an…
Ja! Sie lesen richtig:
Bieten Sie keine Möglichkeit, eine Nachricht zu hinterlassen! … denn wenn der Anrufer von Ihnen wirklich etwas Wichtiges will, dann meldet er sich nach 14.00 Uhr!
Und dann halten Sie sich bitte auch an Ihre selbst bestimmten Vorgaben: Schalten Sie ab 14.00 Uhr Ihren Anrufbeantworter aus, und seien Sie dann freundlich lächelnd für Ihr Anrufe „greifbar“ – Denn Sie haben in der davorliegenden „anruferfreien“ Zeit genug ungestört geschafft.
Sicher, am Anfang „maulen“ zwar die, deren Anliegen nicht wirklich wichtig ist, nach einer kleinen Eingewöhnungszeit respektieren aber nahezu ALLE dieses Verhalten, auch Behörden wie z.B. bei uns auch das Finanzamt… (… und das heißt doch was!)
Schaffen Sie sich Freiräume zum effektiven Arbeiten,
wünscht sich
Nachtrag: Wir werden demnächst weitere, nicht alltägliche, dafür aber praxiserprobte Ideen, wie auch Sie die quälenden Zeitfresser eliminieren können, posten! Sie haben dazu eine eigene Anregung? Dann nichts wie her damit an fragdrkarg@steicons.de…