Sie sind auch bei WEE/WMA beteiligt, frustriert?
Vielleicht kann ich Sie hier mit fundierten Neuigkeiten versorgen:
Vergangenen Herbst führte ich eine beachtenswerte Online-Unterhaltung mit dem PR Strategen der WEE Gruppe Tilmann Meuser:
Hier der für mich bemerkenswerte Ausschnitt vom 30.09.2020:
Meine grundlegende Frage: „Wird WEE endlich eine funktionierende Kundenbetreuung aufstellen?“
Hier die ungekürzten Antworten:
- Diese Frage ist rhetorisch nicht korrekt, denn sie impliziert, dass der Kundenservice nicht korrekt sein könnte. Hierzu aber folgendes: Das aktuelle Strategieboard ist dafür verantwortlich, dass zunächst mal das Management weitestgehend gefeuert und ausgetauscht wurde. Nach intensivster Analyse wurden im Rahmen des Change-Prozesses 18 Projekte definiert, die die Summe aller Aufgaben der weeGroup beinhalten. Eines dieser 18 Projekte ist auch der Kundenservice. An allen Projekten besteht Handlungsbedarf in Sachen Reorganisation.
- Okay, der Markt ist gut. Das Produkt ist gut.
- Aber wir müssen schneller und besser werden. Das bedeutet auch Fehler aus der Vergangenheit begradigen. Offen kommunizieren. Selbstbewusstsein ist gut, aber ein Stück Demut schadet sicher nicht.
Das brachte mir im Oktober 2020 doch etwas Vertrauen in WEE zurück, wo ich doch wusste, dass in der Verwaltung ausgesiebt wurde und von der WEE Business GmbH zwei von drei Stockwerken aufgegeben wurden.
Doch wie ging es weiter?
Nix konnte man hören oder lesen, es sei denn, man las recht überrascht die banalen Aussagen im Newsletter vom 04.12.2020…
… bis ich am 11.12.2020 folgende Mitteilung zur Wee Business GmbH erhielt:
Az.: 1509 IN 2155/20 In dem Verfahren über den Antrag d.weeBusiness GmbH, Walter-Gropius-Straße 15, 80807 München, vertreten durch den Geschäftsführer Schaurich Richard, geboren am 26.06.1956, , 82152 Planegg
Registergericht: Amtsgericht München Register-Nr.: HRB 204268
– Schuldnerin –
auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über das eigene Vermögen
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Beschluss:
Zur Sicherung des Schuldnervermögens vor nachteiligen Veränderungen (§ 21 Abs. 1 und 2 InsO)
wird am 10.12.2020 um 12:00 Uhr vorläufige Insolvenzverwaltung angeordnet, § 21 Abs. 2 S. 1 Nr. 1 InsO.
Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird bestellt: Herr Dr. Dipl.-Kfm. Max Liebig, Franz-Joseph-Straße 8, 80801 München, Telefon: +49(89)2554870, Telefax: +49(89)25548710, Email: muenchen@jaffe-rae.de.
BOAH, da war ich – wahrscheinlich wie so viele Andere – erst einmal baff…
Insolvenz der WeeBusiness GmbH?
Da kommen mir als Wirtschaftsjuristen doch gleich einige Nachfragen hoch:
- Wieso lässt eine nach eigenen Aussagen eigentlich vor Saft strotzende WEE Group eine Tochtergesellschaft an die Wand fahren, mit all dem negativen Image für die WEE Group?
- Wieso bestellt das in Insolvenzen sicher nicht unerfahrene Amtsgericht München bei dieser anscheinend kleinen Eigeninsolvenz gleich einen der erfahrensten Insolvenzverwalter Deutschlands Jaffe ? Die sonst nur Wirecard und andere Grosse betreuen?
- Man darf spekulieren, ob das Amtsgericht München hinter der WEEBusiness GmbH Insolvenz nicht doch was „grösseres“ sieht?
Auf Nachfragen erklärt Pressesprecher Tilmann Meuser die Insolvenz so:
Die Münchner weeBusiness GmbH sei eine reine Dienstleistungsgesellschaft und verlängerte operative Werkbank gewesen, nicht mehr. Die Insolvenz sei notwendig geworden, weil neue Investoren nicht bereit gewesen sein sollen, die Fehler aus der Vergangenheit zu bezahlen.
Was lese ich da wirklich?
Neue Investoren? Hat WEE die neuen Investoren wirklich nötig? Nach all den eingesammelten Geldern?
Oder sind die weg?
Wirklich? Wo doch mein ehemaliger WEE Vertrauter Karlheinz Eichele noch am 2.12.2020 in einer Rundmail schrieb:
…
Der Tokenausverkauf hat begonnen!
Die bestellten, aber nicht bezahlten Token aus den Nachkaufaktionen können ab sofort zu den bekannten Konditionen erworben werden. Die Token stehen maximal bis 20.12.20 zur Verfügung bzw. bis vorherigem Abverkauf! Bitte informieren Sie mich rechtzeitig, wenn Sie nachkaufen möchten. Bei den kürzlichen Nachrichten vom Stand der wee, ist dies sicher eine gute Investition!
…
Wollen wir positiv vermerken, er kannte das sich abzeichnende Desaster nicht, oder hat halt seine Augen und Ohren dazu verschlossen…
Aber wie kann es dann noch 10 Tage nach Veröffentlichung der Insolvenz der WeeBusiness GmbH zu dieser Mail vom 23.12.2020 von Karlheinz Eichele kommen, der ja sonst immer „vorne am Ball“ der Informationen bei WEE war:
Soweit Karlheinz Eichele in seiner Rundmail vom 23.12.2020…
Dazu mein verwundertes, frustriertes Fazit:
Warten wir es ab,
- Was die Nachforschungen der Kanzlei Jaffe bringen werden
- Realisieren Sie ganz einfach: Ihre ehemals teuer gekauften Token sind nahezu wertlos,
was uns das versprochene erfolgreiche 2021 bringen wird…
Wirkliche Realität ist doch:
Wir haben unser Geld vertrauend auf ach so tolle, nachvollziehbar realistische Möglichkeiten durch arrogante, aber Unfähige in den Sand gesetzt bekommen…
Und jetzt soll bei WEE alles besser werden?
Dazu fällt mir leider ein:
„Nächstes Jahr wird alles besser“ sagte ich demütig ob meiner nicht gerade hervorragenden Noten zu meinem Vater… Seine leider entlarvende Antwort war: „Warum nicht schon dieses Jahr?“
In diesem Sinne…
Ihr
PS: Anfragen an Karlheinz Eichele, Tilmann Meuser und Richard Schaurich sowie an die Koryphäen in der Verwaltung von WEE wurden – wen überraschts – nicht beantwortet