In Good Old Germany arbeiten wir wie weltweit Affiliates (natürlich) mit Cookies, denn wie soll der Merchant sonst wissen, woher der Affiliate-Link kommt – und vor allem: Wen er für die „Werbung“ oder „Vermittlung“ des Kunden bezahlen soll.
Und diese Cookies werden von den Großen Affiliate-Betreibern wie Clickbank und ShareIT ja anonym gesetzt, meist ohne dass der User wirklich weiß, dass er einen Affiliatelink geklickt hat (mehr dazu in meinem Post „Schleichwerbung im Netz“)
Wie es uns zukünftig im Affiliate-Marketing auch ergehen könnte, zeigen uns die Gesetzgeber in Grossbritannien dieser Tage:
Das neue britische Cookie-Gesetzes und seine Auswirkungen auf das Internet-Marketing!
Es gibt ein neues Gesetz in Großbritannien, das vorschreibt, ob und wie Cookies gesetzt und auch wie sie verwendet werden dürfen. Es tritt bereits ab Mai 2012 in Kraft!
Dieses neue Gesetz hat nahezu alle Internet-Marketer beunruhigt, denn es kann vor allemAffiliates dazu zwingen, ihre Geschäftspolitik, ihre Werbung und vor allem ihre Kundenansprache tiefgreifend zu überdenken.
Was besagt das neue Cookie- Gesetz:
Das Gesetz hat eigentlich einen guten Ansatz, wurde es doch entwickelt, um Spyware und andere invasive Techniken zu reduzieren, wenn nicht gar zu eliminieren.
Es besagt im Wesentlichen, um Cookies auf den Computer eines Nutzers oder Teilnehmers setzen zu dürfen, muss zuerst deren „Zustimmung“ eingeholt werden. Und nicht nur lapidar durch ein „Häkchen“ setzen, nein zuvor müssen die Kunden genau darüber informiert werden, was diese Cookies denn überhaupt sind und wie sie verwendet werden können.
Wenn Sie Affiliate-Marketing, Marketing mit Facebook, Marketing mit Amazon betreiben oder einfach nur Produkte verkaufen, bekommen Sie wohl große Kopfschmerzen: Wie wollen Sie weiter in Grossbritannien verkaufen, denn die meisten Affiliates und Verkäufer sind doch von den Tracking-Cookies abhängig.
Überspitz ausgedrückt kann dieses Gesetz das Aus und den Tod des Affiliate-Marketing (zumindest in Großbritannien, vorerst) bedeuten.
Also, wie sollen wir damit umgehen?
Zunächst einmal ist der Begriff „Zustimmung“ ziemlich vage: Bedeutet ein „Häkchen setzen müssen“ bei Haftungsausschluss oder Cookies schon eine Zustimmung? Müssen die Kunden nur wissen, dass die Website Cookies auf ihrem Computer speichert? Und wo muss denn diese Zustimmung erfolgen?
Wenn Kunden sich registrieren, um Ihre Website zu nutzen, sollte dies kein Problem darstellen. Wenn diese Kunden durch Affiliate-Marketing auf die „Verkaufsseite oder Salespage“ kommen, dürfte es schon ein wenig schwerer sein, hier noch diese Zustimmung zu erhalten.
Denn zwingen Sie Ihren Besucher letztendlich zur Anmeldung und Akzeptierung des Cookies, kann dies genau der entscheidende Schritt zwischen tollem Traffic und geringem Umsatz bedeuten.
Verkaufen Sie aber über Ihre eigene Liste, sollte die Cookie-Zustimmung nicht das Problem sein:
Denn irgendwo während des Sign-in-Prozesses akzeptieren die Kunden, dass Cookies auf ihrem Computer gespeichert werden. So sollte kein Problem sei, hier deren Zustimmung zu erhalten. Wenn Sie das bekannte „butterfly-Skript“ verwenden, kann diese Zustimmung mühelos in das „Eintragen“ integriert werden…
Und es gibt sicher noch ein paar Tricks, die Affiliate-Vermarkter tun können:
Geben Sie als Merchant Ihrem Affiliate-Partner eine eindeutige URL, auch Reflink genannt, die dann auf eine andere, zwischengeschaltete Seite umleitet und dann erst mit einem codierten Bestell-Button versehen ist. Auch als Affiliate können Sie dies noch tun, eine Seite zwischenschalten!
So umgehen Sie das Cookie-setzen und schützen zugleich ihren Affiliate-Link. Die Daten des Kunden sind also auf Ihrem Server und nicht auf dem des Kunden. Und dem Gesetz ist Genüge getan, und Sie müssen Ihren Kunden noch nicht einmal fragen, ob Sie ein Cookie setzen dürfen…
Fazit:
Nur keine Panik, es gab noch kein Gesetz, das nicht auch durch gerichtliche Auslegung „interpretiert“ werden konnte… und Sie haben es gesehen: Mit etwas „Grips“ und Überlegung gibt es wirklich keine Notwendigkeit, Cookies zu verwenden…
Eine Fragebeschäftigt mich aber grinsenderweise noch:
Es gibt in Grossbritannien doch Tausende von Websites, die Cookies verwenden. Wie und vor allem Was werden die Briten tun, um diese alle zu finden?
Nun, die Strafe ist eine ziemlich saftige Geldstrafe, aber um verurteilt und so eine Geldstrafe aufgebrummt zu bekommen, braucht die britische Justiz Denunzianten, die das vermeintliche Vergehen melden.
Ausblick:
Und wie wäre es bei uns: Sicher ein gefundenes Fressen für diverse Abmahnvereine …
Gut, dass wir noch nicht soweit sind…
… meint Dr. HJ Karg
One Comment
Ralf Michalsky
Solange jeder selbst entscheiden kann ob er Cookies zuläßt oder nicht, braucht es keine Gesetze dafür.